New kids on the block im Ländle

02.12.2015 / / Literatur & Poesie

Es war Ende 1995 und wir betraten das erste Mal Vorarlberger Boden. Fünf kleine Männer, verschränkt durch Schule, Alkohol und Humor. Von den ersten Nächten ist wenig über, ich habe sie vergessen. Aber die Silvesternacht war die „Blaue Sau“ in Lustenau. Ich weiß nicht mehr genau, was passierte, aber die in der „Blauen Sau“ wollten uns bald nicht mehr. Es muss wüst gewesen sein. Am nächsten Morgen hörte ich P zu K sagen: „K, ich finde es großartig, dass wir soviel Spaß haben. Aber ich wäre dafür, dass wir ab jetzt wenigstens die Menschenrechte einhalten.“ Am ersten Tag des neuen Jahres hatten wir dann besonderes vor. Wir wollten Ski fahren. Endlich. Warum fährt man sonst nach Vorarlberg? Mit Hauben, Brillen und Skischuhen stapften wir entschlossen los zum Lift. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir das „Cafe Bethlehem“ und wir waren sofort verliebt. „Auf ein Bier, Leute“, lautete die gemeinsame Parole. Es wurde länger im „Cafe Bethlehem“. Gegen fünf Uhr nachmittags hatten wir dann endlich genug. Wild entschlossen wenigstens zu überleben griffen wir nach unseren Skiern und zeichneten mit unseren Skischuhen Spuren in den Schnee, die wohl noch heute das Ländle verunstalten. Seitdem war ich nicht mehr in Vorarlberg. Das tut mir leid, es gibt sicher noch viel zu entdecken in diesem schönen kleinen Land.

Markus Pühringer
Werdegang: Journalist, Autor und Vater. Was mich antreibt: Philosophie, Menschen und Sport. biography: journalist, author and father. what moves me: philosophy, people and sport.

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